Wissenswertes zur Gründung

Wissenswertes

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Von 1584 bis zur Gründung der Wassergenossenschaft 1913

Die Bemühungen um die Versorgung der Menschen mit ausreichend und gutem Trinkwasser dokumentiert das Bürgerbuch des Marktes Kuchl, in welchem ab 1584 Aufzeichnungen gemacht wurden. In dem Buch ist nachzulesen, dass in dieser Zeit Leierbrunnen bestanden.
Aus der Zeit 1841 - 1842 sind Bemühungen für eine Errichtung eines Laufbrunnens im Markt bekannt. Ein Anlauf für die Errichtung einer Wasserleitung erfolgte durch den Verschönerungsverein Kuchl, der ein wichtiger Motor für die Wasserversorgung war.

Der k.k. Hofrath Dr. Georg Lienbacher, ein Kuchler Wohltäter, hat anlässlich der 3. Generalversammlung des Verschönerungsvereins am 23. Jänner 1887 darauf hingewiesen, dass im Markt kein auslaufender Brunnen vorhanden sei. Schon am 14. Februar kam er mit dem Vorderstockerbauer Andrä Seiwald überein das Wasser der ihm eigentüm-lichen Stockerquelle für die Leitung in den Markt überlassen zu bekommen. Der Wasserliefervertrag über 130m³ inner-halb von 24 Stunden, wurde am 5. Juni 1887 rechtsgültig unterfertigt. Der Markt umfasste 66 Häuser mit circa 400 Einwohnern. Es wurden 500 Rohre aus ausgezeichnetem Lärchenholz zu 4 m Länge angekauft. Das Wasser könnte bis zum Marktkreuz geleitet werden und das Überwasser zurück zum Krämerhaus Markt 60. Von der Pfarrhofmauer soll zum Klinglerhaus Markt 59 übergesetzt werden.
Ab 1890 konnten die 2 öffentlichen Brunnen von jedermann benutzt werden. Irgendetwas dürfte beim Betrieb der Leitung in den folgenden 2 Jahren nicht ganz nach Plan gelaufen sein, denn bei der Bürgerrechnung am 17. März 1892 wurde beschlossen, dass eine ganz „separate Wasserleitung“ über die Brücke in Ausführung zu bringen sei. Die Wasser-versorgung ist vom Verschönerungsverein an die Markt-Comune übertragen worden.
Die allgemeine Zufriedenheit mit der Wasserversorgung dürfte weiter gesunken sein, denn bei der Bürgerrechnung am 3. März 1910 wurde die Errichtung einer ordentlichen Wasserleitung beschlossen. Die Firma Rumpel in Wien wurde ersucht, ein Projekt einer neuen Wasserleitung auszuarbeiten. Bei einer weiteren Bürgerversammlung am 25. Juli 1910 wurde beschlossen, dass die Markt-Comune den Bau der Wasserleitung für „dermalen circa 500 Bewohnerschaft und 300 Stück Vieh“ übernimmt. Gegenstand der Herstellung war eine Neufassung der „Stockerquelle“, die Schüttung betrug viele Sekundenliter, Bau eines Quellsammelschachtes und Bau eines Hochreservoirs mit 500 Hektoliter (50 m3) Inhalt. Vom Hochbehälter soll eine 100 mm weite Muffenrohrleitung mit 1,8 km Länge in den Markt führen. Die Kosten der Anlage wurde mit 31.500,-- Kronen geschätzt. Die Neuherstellung ist jedoch nur unter ausgiebiger Subventio-nierung seitens des hohen k.k. Ackerbauministeriums und des hohen Landesausschusses durchführbar. Begonnen wurde mit dem Bau am 15. August 1910.
Bei der am 23. Oktober abgehaltenen Bürger- und Interessentenversammlung berichtete der Kämmerer der Bürger-schaft Rupert Unterwurzacher den anwesenden 30 Stimmberechtigten, dass die Gemeinde Kuchl zum Wasserleitungs-bau ein Darlehen von 30.000,-- Kronen aufgenommen habe. In weiterer Folge wurde die „normale Tätigkeit“ der Bürger-schaft von der Tätigkeit der Wasserversorgung getrennt und ein Wasserleitungskomitee auf drei Jahre gewählt. Zum Obmann wurde der Kämmerer der Bürgerschaft Rupert Unterwurzacher gewählt. Baukostenzuschüsse in Höhe von 25 % kamen vom Landtag in Salzburg, dem k.k. Ackerbauministerium und dem k.k. Ministerium für Inneres. Es kamen dann 1912 tatsächlich 9.260,-- Kronen an Subventionen.

Die Gründung 1913

Bei einer außerordentlichen Generalversammlung am 25. August 1913 beantragte Schriftführer Winkler die Gründung einer Wassergenossenschaft, welche nach einer kurzen Debatte einstimmig beschlossen wurde. Gemäß Beschluss des Gemeindeausschusses Kuchl vom 12. Oktober 1913 wurde die Hochdruckwasserleitung von der Gemeinde Kuchl mit allen Rechten und Pflichten an die Wassergenossenschaft übergeben. Die Wassergenossenschaft Kuchl ist damit eine von der Bürgerschaft und von der Gemeinde Kuchl vollständig unabhängige Genossenschaft mit behördlich genehmigten Statuten.

Obmänner der letzten 100 Jahre
1914 - 1918 Leopold Stabauer
1918 - 1922 Johann Bernhofer
1922 - 1925 Josef Seiwald
1925 - 1927 Georg Schnöll
1927 - 1931 Pankraz Essl
1931 - 1934 Leopold Hiegelsberger
1934 - 1937 Rupert Unterwurzacher
1937 - 1939 Johann Schnöll
1939 - 1955 keine Aufzeichnungen
1955 - 1958 Johann Neureiter
1958 - 1961 Josef Kramser
1961 - 1970 Rupert Bernhofer
1970 - 1991 Matthias Struber
1991 Johann Grubholz
1991 - 2003 Baum. Johann Seiwald
2003 - 2006 Georg Kaindl
2006 - heute Hans Pfeiffenberger

 

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